Der Klimawettbewerb fördert Projekte, die einen gemeinschaftlichen Nutzen haben und sich auf den Umbau der eigenen Energieversorgung, Bildungsangebote zum Energiesparen, erneuerbare Energien oder klimafreundliche Mobilität konzentrieren. Rund 270 Bewerbungen gingen zum Stichtag ein, aus denen eine Jury 10 Klimaprojekte auswählte. Die besten fünf erhalten am 24. März 2025 eine Förderung zwischen 1.500 und 3.500 Euro.
Die Top 10 Klimaprojekte im Überblick
Die Montessori-Naturschule Die Kraniche aus der Gemeinde Am Mellensee, seit 2020 fester Bestandteil der Bildungslandschaft Brandenburgs, verbindet innovative Lernkonzepte mit nachhaltiger Entwicklung. Neben einer lebendigen Lernumgebung für die Schüler und Schülerinnen setzt die Schule gezielt auf Umweltbildung und kulturelle Vernetzung.
Im Rahmen eines neuen Projekts sollen zwei historische Schuppen auf dem Schulhof saniert und erweitert werden, um sie als Lern- und Gemeinschaftsorte nutzbar zu machen. Gleichzeitig wird die Schule durch die Installation von Photovoltaikanlagen auf den Dächern ein Zeichen für erneuerbare Energien setzen. Die Schüler und Schülerinnen erhalten so die Möglichkeit, den praktischen Einsatz nachhaltiger Energiegewinnung hautnah zu erleben. Dieses Vorhaben verbessert nicht nur die Infrastruktur der Schule, sondern verknüpft Bildung und Klimaschutz auf zukunftsweisende Weise.
Die evangelische Kita Bienenkorb Wardenburg möchte Kinder früh für ökologische und soziale Nachhaltigkeit sensibilisieren. Durch praxisnahe Projekte erleben sie Natur hautnah und lernen spielerisch den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen.
Dafür plant die Kita mehrere Maßnahmen. Mittels eines Hochbeetes sollen die Kinder säen, pflegen und ernten. Die Kita möchte den Kindern so die Bedeutung regionaler Lebensmittel vermitteln und sie sollen Verantwortung für Pflanzen übernehmen. Zudem ist eine Ameisenfarm mit gläserner Scheibe geplant. Hier wird den Kindern durch Beobachtung der Ameisen Wissen über Ökosysteme und ihre Bedeutung für die Natur vermittelt.
Überdies ist eine Projektwoche zu erneuerbaren Energien vorgesehen, in der durch einfache Experimente mit Sonnen- und Wasserkraft veranschaulicht wird, wie nachhaltige Energiegewinnung funktioniert. Ergänzend werden nachhaltige Alltagspraktiken gefördert, darunter Abfalltrennung, Upcycling-Bastelprojekte und gemeinsames Kochen mit selbst angebauten Lebensmitteln.
Die Umsetzung dieser Projekte erfordert finanzielle Unterstützung. Mit dem Preisgeld sollen Materialien für Hochbeete, Experimente und die Projektwoche finanziert werden. Die Kita Bienenkorb möchte so nicht nur die eigene Umweltbildung stärken, sondern auch langfristig zu einem nachhaltigen Bewusstsein in der Region beitragen.
Durch die Nutzung solarer Energie soll das Freibad im Brandenburgischen Zechin während der Badesaison seinen Eigenbedarf an Strom erheblich senken. Dies reduziert nicht nur den Verbrauch fossiler Energieträger, sondern ermöglicht es, die eingesparten Kosten gezielt einzusetzen: Kinder aus der Region profitieren von weiterhin erschwinglichen Eintrittspreisen und können unbeschwert Schwimmkurse sowie Ferienfreizeiten wahrnehmen. So verbindet das Projekt des OderlandKids e.V. nachhaltige Energiegewinnung mit einem direkten Mehrwert für die Gemeinschaft.
Das Projekt zur ökologischen Aufwertung des Sportgeländes des SV Holm-Seppensen e.V. aus Buchholz in der Nordheide zielt darauf ab, die bestehende Sportanlage durch die Pflanzung heimischer Bäume weiter zu begrünen und nachhaltiger zu gestalten. Geplant ist die Anpflanzung von 18 Laubbäumen auf den Wällen sowie 6 weiteren Bäumen an den Parkplätzen, um Schatten zu spenden, Windschutz zu bieten und neue Lebensräume für Vögel, Fledermäuse und Insekten zu schaffen.
Bereits in der Vergangenheit hat der Verein zahlreiche Maßnahmen zur ökologischen Gestaltung des Geländes umgesetzt. Neben der Errichtung der neuen Sportanlage im Jahr 2018, die durch den Förderverein Sportplatz des SV Holm-Seppensen e.V. mit initiiert wurde, entstanden auf den Wallflächen und Parkplätzen Wildwiesen für Bienen und Insekten. Zudem wurden große Teile der Umgebung mit heimischen Sträuchern und Gehölzen bepflanzt und eine Photovoltaikanlage installiert, um den Energiebedarf nachhaltiger zu decken.
Eine geplante Baumpflanzung soll den ökologischen Ausgleich weiter verbessern, CO₂ binden und das Gelände langfristig klimaresistenter machen. Für die Umsetzung wird eine Finanzierung von rund 7.000 Euro benötigt. Die Maßnahme leistet einen wertvollen Beitrag zum Natur- und Klimaschutz und stärkt gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung des Sportvereins.
Die Dorfgemeinschaft Wachtum e.V. aus Löningen plant die erste Photovoltaikanlage auf einem öffentlichen Gebäude im Stadtgebiet. Mit der Installation auf dem Dorfgemeinschaftshaus setzt der Verein ein klares Zeichen für den Klimaschutz. Durch die Nutzung von Sonnenenergie wird der Verbrauch fossiler Brennstoffe reduziert, wodurch sich die CO₂-Emissionen senken lassen – ein wichtiger Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels.
Darüber hinaus stärkt das Projekt das Bewusstsein für erneuerbare Energien und zeigt, wie nachhaltige Lösungen in der Region umgesetzt werden können. Neben dem ökologischen Nutzen bringt die Photovoltaikanlage auch ökonomische Vorteile: Sie reduziert langfristig die Energiekosten und kann als zusätzliche Einnahmequelle dienen. Die Umsetzung dieses Projekts macht das Dorfgemeinschaftshaus zukunftsfähig und unterstreicht das Engagement der Gemeinde für eine umweltfreundliche Energieversorgung.
Der Ausbau eines Bauwagens zum „Grünen Klassenzimmer“ soll das nachhaltige Lernen im 1.600 m² großen Schulgarten der Freien Schule Rügen aus Dreschvitz weiter fördern. Als Träger der Schule verfolgt der Verein UmWeltSchule Rügen e.V. einen ganzheitlichen Bildungsansatz, bei dem Nachhaltigkeit nicht nur unterrichtet, sondern aktiv gelebt wird. Bereits heute erhalten alle Klassen wöchentlich zwei Stunden Schulgartenunterricht, in denen Kinder den ökologischen Anbau und die Verarbeitung von Pflanzen praktisch erleben.
In den vergangenen zehn Jahren wurden in Zusammenarbeit mit Schülern und Schülerinnen sowie Eltern ein Teich, ein Erdgewächshaus, Bienenstandorte, Steinmauern, eine Benjeshecke und verschiedene Beete angelegt. Der angeschaffte Bauwagen bietet das Potenzial, als geschützter Lern- und Begegnungsraum zu dienen, benötigt jedoch noch den Innenausbau. Geplant sind eine Dämmung, ein kleiner Holzofen, Regale für Lernmaterialien sowie Arbeitsplätze für kleine Lerngruppen. Zusätzlich soll er als Lager für Saatgut genutzt und als Begegnungsort für Pädagogen und Pädagoginnen sowie Studierende bereitgestellt werden.
Für die Umsetzung werden finanzielle Mittel benötigt, um den Bauwagen funktional auszustatten und als dauerhaft nutzbaren Lernraum in das Schulgartenkonzept zu integrieren.
Das Projekt „Hier bleiben! Nicht wegfliegen!“ widmet sich der Gestaltung eines Naturgartens auf dem Begegnungsplatz Wiesentheater „Bunterhund“ in Rüdersdorf. Seit zehn Jahren erhalten Kinder im Alter von sechs bis elf Jahren in den Sommer- und Herbstferien die Möglichkeit, sich in kreativen Naturprojekten aktiv mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen.
Im Jahr 2025 steht das Thema Artenvielfalt und Lebensraumerhalt im Fokus. Gemeinsam mit Workshopleitern und -leiterinnen gestalten die Kinder den Naturgarten, indem sie Wildstaudenbeete anlegen, eine Totholz-Mauer errichten, Mulchwege gestalten, Erdhügel mit Steinen formen und Nisthilfen für Insekten und Vögel bauen. Dadurch entsteht ein geschützter Lebensraum für Pflanzen und Tiere, während die Kinder spielerisch lernen, die Natur achtsam und klimaschonend zu erleben.
Zur Umsetzung dieses Vorhabens wird finanzielle Unterstützung benötigt, um Materialien bereitzustellen und die nachhaltige Entwicklung des Projekts sicherzustellen.
Mit dem Projekt „Grafschaft Run – Deine Bewegung, unsere Bäume“ verbindet der KreisSportBund Grafschaft Bentheim sportliche Aktivität mit aktivem Klimaschutz. Teilnehmende sammeln während eines Aktionsmonats Kilometer in über 27 Sportarten, die anschließend in Baumpflanzungen umgerechnet werden. Die gesammelten Kilometer werden über die Tracking-App „Summitree“ erfasst und anschließend in der Grafschaft Bentheim in einen „Grafschafter Laufwald“ verwandelt.
Die erste Challenge findet im Mai 2025 statt und soll Menschen motivieren, sich gemeinsam zu bewegen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Auch Menschen mit Handicap können problemlos teilnehmen. Die App sorgt für eine dynamische Vernetzung der Teilnehmenden, bietet Gesundheits-Tipps und Mini-Challenges und belohnt besonders aktive Gruppen mit zusätzlichen Anreizen. Besonders engagierte Gruppen wie Schulen, Unternehmen oder Sportvereine werden aktiv in die Pflanzaktionen eingebunden, sodass bereits zur Erstauflage mindestens 2.000 Bäume gepflanzt werden sollen.
Das Projekt wird durch Spenden und Sponsoren finanziert. Eine Förderung durch die EWE würde helfen, Fixkosten zu decken und erste Bäume vorzufinanzieren. Zusätzlich können Teilnehmende im Rahmen einer Crowdfunding-Aktion freiwillige Spenden leisten – ein Betrag, der von der Grafschafter Volksbank verdoppelt wird. Insgesamt wird eine Finanzierungssumme von ca. 15.000 € benötigt. Ziel ist es, die Veranstaltung langfristig zu etablieren und Menschen jedes Jahr aufs Neue zu begeistern.
Das Schulgartenprojekt des Fördervereins IGS Barßel wurde im April dieses Jahres mit Schülern und Schülerinnen der Jahrgänge 5 bis 10 ins Leben gerufen, um nachhaltige Lösungen im Einklang mit der Natur umzusetzen. Der Garten soll nicht nur als Lernort dienen, sondern auch zur Förderung der Artenvielfalt beitragen.
Ein besonderes Element des Projekts ist die Wiederverwertung eines alten Bushaltestellenhäuschens, das durch eine Dachbegrünung nachhaltig aufgewertet werden soll. Zusätzlich ist die Installation einer Zisterne geplant, um Regenwasser zu sammeln und effizient zu nutzen. Langfristig soll der Garten mit Nistkästen für Vögel und Unterkünften für Fledermäuse ausgestattet werden, um heimischen Tieren eine geschützte Umgebung zu bieten.
Die beantragte Förderung wird für die Dachbegrünung, die Zisterne sowie den Bau von Nistkästen und Fledermausunterkünften eingesetzt. Das Projekt leistet nicht nur einen praktischen Beitrag zur Nachhaltigkeit, sondern vermittelt den Schülern und Schülerinnen einen bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen und fördert ihr Umweltbewusstsein.
Der SV SW Lindern verfolgt das Ziel, sein Vereinsheim „Am Schützenplatz“ energieautark zu gestalten. Bereits wurden erste Photovoltaik-Module installiert, weitere Schritte umfassen die Integration eines Energiespeichers und eines Wärmepumpensystems. Die gewonnene Solarenergie soll künftig auch die LED-Flutlichtanlage und die Kühlzelle versorgen.
Zusätzlich ist die Errichtung einer E-Ladestation für Fahrräder und PKW geplant, um ehrenamtliche Betreuer und Betreuerinnen der Jugendmannschaften zu unterstützen und nachhaltige Mobilität am Vereinsgelände zu fördern. Die beantragte Förderung würde insbesondere dazu beitragen, die Installation der Ladestation frühzeitig zu realisieren und das Engagement der Ehrenamtlichen mit einem praktischen Mehrwert zu würdigen.
Ablauf des Wettbewerbs
- Einreichung: Vereine konnten ihre Projekte bis zum 31. Dezember 2024 über die Webseite wir-hier-jetzt.com einreichen.
- Jury-Auswahl: Eine Fachjury, bestehend aus Experten wie EWE-Chef Stefan Dohler und weiteren Fachleuten, wählte im Januar 2025 die zehn vielversprechendsten Projekte aus.
- Öffentliches Voting: Vom 14. Februar bis zum 17. März 2025 können Besucher der Webseite wir-hier-jetzt.com für ihr favorisiertes Projekt abstimmen.
- Bekanntgabe der Gewinner: Die fünf Projekte mit den meisten Stimmen werden am 24. März 2025 bekanntgegeben. Sie erhalten Preisgelder zwischen 1.500 und 3.500 Euro.
Warum diese Projekte Vorbildcharakter haben
Die Top 10 des EWE-Klimawettbewerbs zeigen, dass Klimaschutz vielseitig ist – ob durch nachhaltige Energie, Umwelterziehung oder umweltfreundliche Sportanlagen. Diese Initiativen sind nicht nur ein Gewinn für ihre Region, sondern auch inspirierende Vorbilder für eine nachhaltige Zukunft.
Jedes dieser Projekte trägt dazu bei, den CO₂-Ausstoß zu verringern, natürliche Ressourcen zu schonen und das Umweltbewusstsein in der Gesellschaft zu stärken. Der Wettbewerb „Wir. Hier. Jetzt. Gemeinsam Grünes gestalten!“ fördert also nicht nur innovative Ideen, sondern motiviert auch andere, sich aktiv für den Klimaschutz einzusetzen.