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    Regenwasser für den Garten sammeln: 5 praktische Tipps

    Genervt vom Regen? Muss nicht sein! hallonachbar.de erklärt, wie man Regenwasser am besten auffängt und selbst nutzen kann. Etwa per Tonne oder Regenwassertank, die man an ein Bewässerungssystem anschließen kann. 

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    Meteorologen, Landwirte oder Gärtner sind drei Berufsgruppen, die den Regen lieben. Bei den meisten anderen Menschen genießt Regen einen eher zweifelhaften Ruf: zu ungemütlich, zu kalt, zu nass! Dabei weiß doch jedes Kind, dass ohne Wasser eigentlich nichts geht. Ob Frühblüher, das neu angelegte Beet im Garten, Hecke oder Rasen, alle müssen gepflegt und behutsam bewässert werden, damit sie nicht nur toll aussehen, sondern auch als Lebensgrundlage für Bienen, Hummeln, Schnecken und weitere Kleinstlebewesen taugen. Regenwasser zu sammeln und wiederzuverwerten ist daher eine nachhaltige und einfache Art, um für Bewässerung im Garten zu sorgen. Es eignet sich auch besser als Wasser aus der Leitung, da es nicht kalkhaltig ist. Wie man Regenwasser am besten sammelt und wieder aufbereitet, erklären wir in unseren fünf Tipps.

    1. Fallrohr anbringen

    Fallrohre verlaufen senkrecht von den Regenrinnen zum Boden. Modelle aus Kunststoff sind für relativ kleines Geld im Baumarkt zu kaufen . Pro Meter bezahlt man, je nach Hersteller, um die fünf Euro. Da die meisten Häuser ohnehin eine Regenrinne haben, kann man das Fallrohr damit verbinden, um das Wasser in das Gefäß der Wahl weiterzuleiten.

    2. Regentonne aufstellen

    Wer nur ein kleines Budget zu Verfügung hat, kann auch lediglich eine Regentonne kaufen und das gesammelte Wasser zum Gießen von Blumen oder Rasen einsetzen. Ein Tipp: Die Tonne nicht an der Stelle im Garten platzieren, wo man eventuell abends zum Grillen oder sonstigen Verweilen sitzt. Stehende Gewässer sind im Sommer optimale Brutplätze für Mücken, daher die Tonne lieber am Rand des Gartens aufstellen und von dort eine Gießkanne mit dem gesammelten Wasser befüllen – oder eine Tonne mit Verschlussdeckel kaufen.

    3. Regentonne aktiv einsetzen

    Handelsübliche Regentonnen haben ein Volumen von 250 bis 300 Litern, mittlerweile gibt es aber auch XXL-Modelle mit bis zu 500 Litern. Zum Vergleich: Eine Toilette verbraucht in einem Durchschnittshaushalt bis zu 40 Liter täglich. Das gesammelte Wasser aus der Regentonne kann nun auf unterschiedliche Weise eingesetzt werden: Per Ablass lässt sich am unteren Ende das Wasser entnehmen, ähnlich wie man es von einem Fass oder vom Wasserhahn kennt. Ist die Regentonne direkt an einem Fallrohr angebracht, entsteht ein wirksamer Kreislauf – vorausgesetzt, es gibt keine ausgedehnte Trockenperiode ohne Niederschlag.

    4. Für Profis: Regenwasser im Haus als Trinkwasser nutzen

    Regenwasser trinkbar machen? Das ist möglich. Wer ein Haus baut, sollte sich beim Architekten über die Möglichkeit einer Hauswasserwerkpumpe erkundigen. In einem ersten Schritt wird das gesammelte Regenwasser als sogenanntes Brauchwasser für Toilette oder Wäschewaschen eingesetzt. Diese separate Regenwasserleitung kann in Einzelfällen sogar nachgerüstet werden, wenn sie bei der Planung des Hauses nicht ursprünglich berücksichtigt wurde. Wenn es um Trinkwasserqualität geht, braucht man eine Regenwassernutzungsanlage, die von einem Fachbetrieb installiert wird. Das Wasser wird meistens in großen Kunststoffbehältern gelagert und per Pumpe und Filtersystem zu Trinkwasser aufbereitet. Im Sommer, zu besonders trockenen Zeiten, muss diese aber auch zusätzlich durch Leitungswasser befüllt werden. Zu besonders regenreichen Zeiten verhindert ein Überlauf, dass der Keller nicht geflutet wird. Gut zu wissen: Wer eine Regenwassernutzungsanlage installieren will, muss darüber den örtlichen Wasserversorger informieren. Eine spezielle Genehmigung ist nicht nötig.

    5. Für Profis: Regenwasseranlagen im Garten

    Für noch ambitioniertere Fans von Regenwasser ist eine externe Anlage die maximale Art der Wasserrückgewinnung. Wichtig Info vorab: Diese ist kostspielig (etwa 2000 bis 5000 Euro) und aufwändig, da der Gartenboden mit einem Kran für mehrere Meter tief aufgebaggert werden muss. Ins Erdreich werden Regentonnen eingelassen, die Wasser speichern und gleichzeitig Sauerstoff zugeführt bekommen. Die Tanks funktionieren nach dem Prinzip einer Zisterne und speichern mehrere Tausend Liter. Per Saugpumpe gelangt das Wasser ins Haus, um etwa als Brauchwasser für Toiletten eingesetzt zu werden. Auch hier muss man den örtlichen Wasserversorger über die Baupläne informieren. Die gute Nachricht: Regenwasseranlagen sind eine optimale Art, um sich ein Stück weit autark zu machen und den eigenen Wasserverbrauch nachhaltig zu kontrollieren und sparsamer zu leben.

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