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    Grillen: Die besten Tipps vom Chefkoch

    Feuer frei! Wer seine Familie beim nächsten Grillabend beeindrucken möchte, kann ein paar Ratschläge von Erich Holzer aus der Kochschule Oldenburg garantiert gebrauchen.

    Foto: © Mein Marktstand Hinrichs KG
    Der Grillprofi
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    Erich Holzer (38) betreibt seit 2018 die Kochschule Oldenburg, in der er viele verschiedene Kurse anbietet, unter anderem „American Diner Classics“ oder „Kitchen & Fire: Veggie BBQ“. Holzer stammt gebürtig aus Südtirol und kochte in der Vergangenheit etwa auf der MS Europa.

    Beim Thema Grillen gibt es eine Menge fragwürdiger Klischees: „Männersache“, „Volkssport der Deutschen“ oder „Fleisch ist mein Gemüse“ sind Aussprüche, die man gerne zu Ohren bekommt, sobald Grillgut bereitgelegt wird. Dabei ist Grillen in diesem Sommer so vielseitig wie nie: Fleisch, Fisch, Gemüse oder Obst – nicht nur Hobbyköche, sondern auch ausgewiesene Gastro-Experten predigen die neue kulinarische Vielfalt. Einer von ihnen ist Erich Holzer, Betreiber der Kochschule Oldenburg. „Vor allem vegetarische Zutaten erleben aktuell einen riesigen Boom. Viele Menschen wollen bewusst auf Fleisch verzichten und entdecken ganz neue Möglichkeiten“, sagt Holzer.

    In der Regel ist das Geschlechterverhältnis bei seinen Kochkursen sehr ausgeglichen. Geht es ausschließlich um Steaks, sind aber die Männer deutlich in der Überzahl: „Für viele hat Grillen etwas mit Ursprünglichkeit zu tun, da zieht es viele hin. Das muss nicht zwangsläufig der Neandertaler sein, der von der Jagd kommt, das Essen über dem Lagerfeuer zubereitet und vielleicht noch tief in uns steckt. Grillen ist einfach sehr gemütlich.“

    Ein guter Grill muss nicht teuer sein

    Für Erich Holzer ist es wichtig, dass seine Besucher Hunger und Neugierde mitbringen. Vor allem möchte er ihnen jedoch die Basis und neue Impulse vermitteln. Zu den Grundlagen gehört etwa: Auch mit dem günstigsten Grill kann man gute Ergebnisse erzielen. Wer mit Hingabe und mit gutem Geschmack dabei ist und sich gut vorbereitet, braucht keinen 4.000-Euro-Grill. „Das ist eigentlich nur ein Statussymbol“, sagt Holzer.

    Grillfleisch braucht einen hohen Anteil an Bindegewebe

    Passionierte Brutzler sollten lieber nach dem Baukastenprinzip vorgehen. „Wenn ich privat grille, dann bringe ich immer zwei bis drei verschiedene Modelle zum Einsatz: Gasgrill, Holzkohlegrill oder Smoker. Man kann damit gut variieren und verschiedene Dinge anbieten. Wer weniger Zeit einplant, ist aber mit dem Gasgrill am schnellsten.“ Für Fleischliebhaber gibt es eine einfache Faustregel: Je höher der Bindegewebeanteil, desto ungeeigneter ist es für den Grillrost. Zuschnitte wie Bäckchen oder Gulasch haben hier eigentlich nichts zu suchen. Daher greifen die meisten Deutschen zu den Klassikern wie Bratwurst, Schweinenacken oder Rumpsteak. Wer etwas mehr ausgeben möchte, greift zum Rib-Eye-Steak, zu Dry-Aged- oder zu fetthaltigem Wagyu-Beef.

    Grill-Trend 2020: Pellet-Grill mit Räucherfunktion

    Neben den üblichen Funktionsgrills sind auch Keramikmodelle, Grillplatten und Feuergrills im Kommen. Relativ neu am Markt sind Pellet-Grills, die mit Strom betrieben werden und etwa 500 Euro kosten. Sie haben den Vorteil, dass sie die Temperatur stundenlang halten und das Grillgut gemächlich räuchern. Weitere Trends erkennt Erich Holzer vor allem bei der Auswahl der Produkte: „Durch die Coronakrise rücken regionale Erzeuger wieder mehr in den Mittelpunkt. Das finde ich super, denn man schmeckt es, wenn Fleisch, Gemüse und Obst aus der Gegend stammen.“

    Ausführliche Informationen zur Kochschule Oldenburg gibt es unter kochschule-ol.de

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