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    Heizungsrohre isolieren: Anleitung in wenigen Schritten

    Wer im Haushalt Energie sparen möchte, hat vielleicht auch schon darüber nachgedacht, die Heizungsrohre zu isolieren. Wärme soll somit gedämmt und gespeichert werden. Ist das wirklich ein passabler Energiespartipp? Und wirkt sich das positiv auf die Kosten für Wärme aus? hallonachbar.de klärt die wichtigsten Fragen.

    © 2019 Dmitry Kalinovsky/Shutterstock

    Aufgrund gestiegener Preise für Strom und Gas fragen sich viele Verbraucher, wie sie die Kosten für Energie kontrollieren können. Mit verschiedenen Energiespartipps ist man im Alltag bereits auf einem guten Weg, um eine Kostenexplosion zu vermeiden. Eine Umrüstung auf andere Heizsysteme, etwa eine klimafreundliche Wärmepumpe, ist zwar eine nachhaltige und klimafreundliche Alternative (etwa zu einer klassischen Gasbrennwerttherme), allerdings auch eine Kostenfrage. Die meisten Verbraucher sind daher auf der Suche nach Lösungen, die sich schnell, einfach und ohne spezielles Fach-Know-how umsetzen lassen.

    Neben beliebten Energiespartipps, etwa der Installation von intelligenten Thermostaten, Duschreglern für die Wasserzufuhr, Fensterisolierband, Zugluftstoppern oder Reflexionsfolien hinter Heizkörpern, fragen sich auch viele Verbraucher: Kann man eigentlich Wärme, also Gas, sparen, wenn die Heizungsrohre isoliert werden? Ähnlich wie bei längeren elektrischen Leitungen, die auf der Strecke für Spannungsverlust sorgen, sind auch Heizungsrohre anfällig für Wärmeverlust. Heizungsrohre transportieren das im Heizkessel erwärmte Wasser in die Heizkörper und führen dieses auch wieder zurück. Dabei kommen verschiedene Materialtypen von Heizungsrohren zum Einsatz: In den meisten Fällen verwendet man Kunststoffrohre (etwa bei Fußbodenheizungen) oder Kupferrohre. Für viele Heizungsanlagen in Einfamilienhäusern und Altbauten werden in der Regel auch biegsame Stahlrohre verbaut. Im Gegensatz zu Kupferrohren halten Stahlrohre einen höheren Druck aus und sind für Temperaturen von bis zu 120 Grad geeignet.

    Wann müssen Heizungsrohre gedämmt werden?

    Hausbesitzer müssen für eine ordnungsmäßige Dämmung sorgen, das ist sogar gesetzlich vorgeschrieben. Es gilt folgende Ausnahme: Alt-Eigentümer von Häusern mit nicht mehr als zwei Wohnungen, die bereits vor dem 1. Februar 2002 ihre Immobilie bewohnten, sind nicht betroffen. Seit dem Gebäudeenergiegesetz von 2020 müssen folgende Bereiche gedämmt werden:

    • Zugängliche Leitungen und Armaturen in Wand- und Deckendurchbrüchen, im Kreuzungsbereich von Leitungen, an Leitungsverbindungsstellen oder bei zentralen Leitungsnetzverteilern
    • In Mehrfamilienhäusern: zugängliche Leitungen in Bauteilen zwischen beheizten Räumen verschiedener Nutzer

    Heizungsrohre isolieren: Eine Frage des Materials

    Es gibt verschiedene Materialien, um Heizungsrohre effektiv zu isolieren. Monteure benutzen meisten sogenannte Dämmschläuche oder Dämmschalen aus Kautschuk, Kunststoff, Stein-oder Mineralwolle. Mineralwolle hat zwar die beste Ökobilanz, lässt sich aber nicht ganz so flexibel einsetzen wie Kautschuk. Die Kosten dafür sind überschaubar: Im Baumarkt zahlt man (je nach Material) etwa fünf bis zehn Euro für einen Meter Dämmmaterial. Wichtig zu wissen: Experten haben ausgerechnet, dass man für einen Meter isoliertes Heizungsrohr jährlich 15 bis 20 Euro an Heizkosten spart.

    Dämmmaterial anbringen: So funktioniert’s

    Grundsätzlich empfiehlt es sich, einen Handwerker/Monteur zu beauftragen. Wer aber über die nötigen Grundkenntnisse und etwas Geschick verfügt, kann das Dämmmaterial auch selbst anbringen. Dabei nach folgenden Schritten vorgehen:

    • Länge der Heizungsrohre abmessen, damit man weiß, wie viel Dämmmaterial man braucht.
    • Heizung abstellen.
    • Mit einem Cuttermesser das Material zuschneiden.
    • Die Heizungsrohre mit dem Dämmmaterial umhüllen. Die Innenseite ist klebrig, damit sie haften bleibt.
    • Dämmschalen für Ventile und Armaturen benutzen.
    • An den Übergängen Isolierband benutzen.
    • Fertig!

    Zum Abschluss sollte man prüfen, ob das Dämmmaterial fest sitzt und keine Lücken vorhanden sind, damit keine Wärme entweicht. Danach die Heizung anstellen und mit den Fingern prüfen, ob die Heizungsrohre an allen Stellen gut isoliert wurden.

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