In Zeiten steigender Energiepreise beschäftigen sich viele Menschen damit, wie sie Strom und Gas aus alternativen, klimaneutralen Quellen beziehen können oder welche Möglichkeiten der autarken Selbstversorgung es gibt. Während sich etwa die Nutzung von Photovoltaikanlagen in den vergangenen Jahren stark verändert hat – bis vor knapp zehn Jahren diente die Mehrheit der privaten PV-Anlagen einer Strom-Volleinspeisung, während 2023 der Eigenverbrauch das Hauptmotiv ist – stößt man beim Thema Wärme schnell auf die Option einer Wärmepumpe. (Zehn Fragen und Antworten finden Sie in diesem Artikel). Wärmepumpen sind per se eine nachhaltige und grüne Alternative. Wenn der Strom zum Betreiben der Wärmepumpe zudem aus regenerativen Quellen kommt, etwa in Kombination mit einem Ökostromtarif, dann heizt man noch grüner.
Wärmepumpe: Gute Wärmedämmung, mehr Effizienz
Im Neubau sind Wärmepumpen heutzutage die am häufigsten verbaute Heizung. Voraussetzung dafür sind eine gute Isolierung der Gebäudehülle und etwa eine Fußbodenheizung, diese ist aber nicht grundsätzlich erforderlich. Wer ein Niedrigenergie- oder KfW-Haus baut, erfüllt diese Standards bereits bauseitig. Auch im Altbau oder etwa Bestandsgebäuden aus den 1980er-Jahren ist eine Umrüstung auf ein Wärmepumpensystem möglich, dafür braucht man nicht zwingend eine Fußbodenheizung. Viele Wärmepumpen arbeiten auch mit Heizkörpern, sofern sie groß genug dimensioniert sind. Auch hier gilt: Entweicht aus dem Haus zu viel Wärme, etwa durch alte Fenster, marodes Bauwerk oder andere Zugluftverursacher, kann die Wärmepumpe nicht effizient arbeiten. Eine gute Dämmung der Gebäudehülle ist notwendig, damit die Vorlauftemperatur im Heizkreis abgesenkt werden kann, damit die Wärmepumpe effizient arbeitet und nicht zu viel Strom verbraucht. Grundsätzlich gilt: Das Dämmen der Gebäudehülle sollte vor dem Einbau der Wärmepumpe stattfinden.
Braucht man für Wärmepumpen eine Genehmigung?
Für eine Wärmepumpe braucht man grundsätzlich keine Genehmigung, allerdings gibt es Ausnahmen. Wenn man das Erdreich als Wärmequelle nutzen möchte, muss man sich beim örtlichen Wasserwirtschaftsamt erkundigen und sich die Genehmigung für eine Tiefenbohrung erteilen lassen. Alternativ kann auch ein zertifiziertes Bohrunternehmen die Erlaubnisse und Genehmigungen dafür einholen. Bei einer Erdwärmebohrung wird bis zu 100 Metern Tiefe gebohrt. Wie bei einer Wallbox, der privaten Ladestation für Elektroautos, muss man den Betrieb einer Wärmepumpe in jedem Fall beim örtlichen Stromnetzbetreiber anmelden.
Gibt es Fördermittel für Wärmepumpen?
Wärmepumpen werden vom Bund über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) gefördert. Den Antrag für eine Wärmepumpe als Einzelmaßnahme kann man beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) stellen. Folgen Sie auf der Website den Punkten „Für Privatpersonen“ und „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“. Auch der Austausch von Heizungen wird über Landesprogramme und von einigen Kommunen gefördert, die Bedingungen der einzelnen Förderprogramme können aber abweichen. Gut zu wissen: Die Modernisierung der Heizflächen im Haus (Fußbodenheizung, etc.) wird als sogenannte Umfeldmaßnahme mitgefördert.
Die Gesamtkosten einer Wärmepumpe im Neubau variieren sehr stark und sind abhängig von der technischen Ausstattung anderer Komponenten. Im Altbau liegen die Kosten für eine Luftwasser-Wärmepumpe-Sanierung bei 25.000-33.000 Euro (vor Förderung).