Manchmal sind es die kleinsten Dinge, die den größten Effekt haben. Selbst gestaltete Wohnaccessoires etwa, die mit persönlichem Charme sogar imposante Möbel in den Schatten stellen. Gerade mit vermeintlich wertlosem Plunder vom Dachboden oder Küchenutensilien, die ihre besten Zeiten lange hinter sich haben, lassen sich beeindruckende Upcycling-Projekte mit individuellem Design umsetzen.
Pflanzenmuffins
Material: Muffinform, Blumenerde, kleine Kakteen oder Sukkulenten, Steine o.ä.
Anleitung:
1. Wer eine böse zerkratzte Muffinform vor dem Müll bewahren will: Als Pflanztopf für eine dekorative Sammlung an Sukkulenten eignet sie sich immer noch wunderbar! Wählen Sie dafür zunächst Pflanzen aus, die kleiner sind als die Becher der Form.
2. Bevor Sie die Pflanzen einsetzen, drehen Sie die Form um und bohren Sie in jeden Becher ein Loch. Soll die bepflanzte Form am Ende unter freiem Himmel stehen, kann ein Zuviel an Regenwasser über die Löcher einfach ablaufen.
3. Einpflanzen! Sollte eine der Sukkulenten doch etwas zu groß sein, vorsichtig an den Wurzeln teilen und so passend verkleinern. Wer will legt als hübsche Deko ein paar Steine auf die Zwischenwände der Muffinform.
Kochlöffel-Upcycling
Material: Aussortierte Kochlöffel, Kellen o.ä. aus Holz und Brandmalkolben
Anleitung:
1. Manchmal passiert es doch, dass ein Kochlöffel splittert oder am Stil abbricht. Müll ist er deswegen noch lange nicht – dafür aber toller Stoff zum Basteln! Wenn Sie mögen, probieren Sie vorab mit kleinen Skizzen auf Papier verschiedene Varianten, wie ihre Idee am Ende auf dem Löffel aussehen könnte.
2. Brandkolben gemäß Herstellerhinweis in Betrieb nehmen und selbst gewählte Motive oder Schriftzüge in das Holz brennen. Tipp: Besonders dekorativ sind verschiedene grafische Muster.
3. Kreativ verzierte Kochlöffel o.ä. lassen sich prima als Dekostücke in der Küche drapieren – zum Beispiel in einem nostalgischen Krug. Aufgereiht machen Sie sich auch schön in einem glaslosen Rahmen.
Do it yourself-Sitzbank
Material: 1 weißes Baumwollbettlaken (100 x 200 cm), weißes Nähgarn, Wattefutterstoff (100 x 200 cm und 2 cm dick), 11 Perlmuttknöpfe á 1,8 cm Durchmesser, 2 Holzkisten mit Patina und Aufschrift
Anleitung:
1. Ein Bettlaken waschen und nur flüchtig bügeln, um einen leichten Knittereffekt zu erhalten.
2. Aus dem Bettlaken für den Bezug des Sitzkissens zwei Rechtecke zuschneiden, die dem Maß der beiden aneinandergestellten Holzkisten entsprechen (107 x 35 cm). Die Saumzugabe von 1 cm ist bereits eingerechnet.
3. Aus dem restlichen Bettlaken Streifen mit einer Breite von 5 cm zuschneiden, zu einem geschlossenen Band von ca. 280 cm Länge (entspricht dem Umfang des Sitzbezugs) aneinandernähen.
4. Das Stoffband an das erste Rechteck rechts auf rechts mit einem Saum von 1 cm annähen. Das zweite Rechteck passgenau an die anderen Außenränder des Streifens stecken. Zusammennähen und eine Öffnung von 18 cm belassen.
5. Den Wattefutterstoff zu zwei Rechtecken von je 104 x 32 cm zuschneiden, aufeinanderlegen und in den Bezug schieben.
6. Die Öffnung des Bezugs beidseitig 1 cm nach innen einschlagen und von Hand mit kleinen Stichen schließen.
7. Mit einem Bleistift die Stellen für die Knöpfe auf dem Bezug markieren. Achten Sie beim Annähen darauf, dass Sie mit der Nadel das gesamte Kissen durchstechen.
8. Die fertige Sitzauflage auf die umgedrehten Kisten legen.
Garderobe
Material: 1 Palette, Holzlasur in grün und grau, 8 Kupfernägel als Garderobenhaken (6 cm lang), schwarze Stempelfarbe
Anleitung:
1. Die Palette zerlegen: Die einzelnen Bretter mit dem Stemmeisen so von der unteren Lattung abhebeln, dass die Fußklötze noch am Brett befestigt sind. Die Bretter umdrehen und die Nägel mit dem Hammer rückwärts ein Stück weit aus dem Holz schlagen. Die Bretter erneut wenden und die Nägel mit der Zange herausziehen. Verwenden Sie so viele Bretter wie nötig, um die gewünschte Anzahl an einzelnen Garderobenbrettern zu erhalten. Anschließend sämtliche Bretter halbieren.
2. Mit dem Schleifpapier die einzelnen Garderobenbretter vorsichtig anschleifen, um Splitter zu entfernen, ohne dabei die Patina des Holzes zu zerstören.
3. Auf der Rückseite der Garderobenbretter mit der Bohrmaschine ca. 4 cm unterhalb der Oberkante ein Loch für die Wandaufhängung bohren.
4. Die Garderobenbretter in den gewünschten Farben lasieren. Z. B. drei in Grün und ein Garderobenteil in Grau.
5. Je Garderobenbrett zwei Kupfernägel als Haken in die Holzklötze einschlagen. Dabei darauf achten, dass die Nägel parallel zueinander und auf gleicher Höhe stehen.
6. Die jeweiligen Vornamen 10 cm unterhalb der Lattenoberkante aufstempeln.
Buchtipp:
Neben Kistenbank und Palettengarderobe mit Shabby Chic finden sich in „Upcycling – Stylishe Projekte für die Wohnung“ weitere charmante DIY-Ideen, die das Prinzip „Aus alt mach neu“ als Grundlage haben und damit dem Upcycling-Trend folgen. Besonders schön: die stimmungsvollen Fotos, die Interior-Interessierten Inspiration geben, wie und wo sie die selbst gebastelten Stücke zu Hause möglichst wirkungsvoll im Raum, an der Wand oder auf dem Tisch platzieren können.
Sonia & Frédéric Lucano: „Upcycling. Stylishe Projekte für die Wohnung“, 20 Euro über den Christian Verlag. Foto: © Christian Verlag / Frédéric Lucano
Backform-Hängeleuchte
Material: Alte Pudding- oder Backformen aus Metall, Lampenfassung und Kabel, Lampenschirmkragen
Anleitung:
1. Finden Sie die exakte Mitte der Pudding- oder Backformen und markieren Sie sie.
2. Drücken Sie mit einem Körner eine Vertiefung in die markierte Stelle. Diese hindert den Bohrer am Wegrutschen.
3. Schneiden Sie mit einer Lochsäge ein Loch, das etwas größer ist als Ihre Lampenfassung.
4. Glätten Sie die Schnittkante mit einer Feile.
5. Schieben Sie die Lampenfassung durch das Loch und fixeren Sie sie mit einem Lampenschirmkragen. Dann drehen Sie die Glühlampe ein. Wenn Sie einfach nur den Schirm wechseln, können Sie das allein tun. Sollten Kabel im Spiel sein, wenden Sie sich besser an einen Elektriker.
Max McMurdo: „Zweite Chance für Kellerfunde. 20 Kreativprojekte aus wiederverwendetem Material“, 20 Euro über LV.Buch.
Foto: © Zweite Chance für Kellerfunde / Max McMurdo / LV-Buch
Buchtipp: