Alt, kaputt, nicht mehr modern. Für die Tischlampe, Gummistiefel oder die Autofelge fällt in solchen Fällen schnell das Urteil: Ab in die Tonne! Das ist nicht nur wenig nachhaltig, sondern auch Verschwendung. Denn viele gebrauchte Alltagsgegenstände lassen sich mit wenigen Handgriffen in ein dekorative Gartenmöbel verwandeln.
Upcycling lautet das Zauberwort. Darin steckt zum einen das Prinzip „Do it yourself“ (DIY) – und damit gleich mehrere positive Aspekte. Das befriedigende Gefühl, mit den eigenen Händen etwas Nützliches zu erschaffen. Die Freude etwas zu besitzen, das kein Nachbar im Garten stehen hat. Und der Spaß an einer Freizeitbeschäftigung, bei der die ganze Familie mit einbezogen werden kann. Im besten Fall spart man im Vergleich zur fertigen Lösung aus dem Baumarkt zudem noch Geld.
In Upcycling steckt auch das Wort „Cycle“. Anders als beim Recycling wird aber nicht das Material des gebrauchten Gegenstands wieder verwertet, sondern der Gegenstand selbst einer neuen Bestimmung zugeführt. Das schont Umwelt und Ressourcen wesentlich effizienter als der Gang zur gelben Tonne oder die Fahrt zum Wertstoffhof. Denn was dort entsorgt wird, wird zwar abtransportiert, gereinigt, zerkleinert, und schließlich weiterverarbeitet. Bei all diesen Vorgängen werden aber auch Treibstoff, Energie und Wasser eingesetzt. Oft findet sich am Ende des Prozesses zudem nur ein Teil des Ausgangsmaterials im neuen Produkt wieder.
Umwidmen statt wegwerfen ist also klar der bessere Weg. Darum haben wir ein paar leicht nachzubauende Upcycling-Beispiele zusammengestellt. Das Tolle ist: Sie brauchen keine Angst davor zu haben, dass beim ersten Versuch etwas schief geht. Denn beim Upcycling können Sie kein Material verschwenden. Das tun Sie nur, wenn Sie nicht upcyceln.
Bienenhotel aus Konservendosen
Drehen Sie einen Schraubhaken in die Dosenwand, an dem Sie eine Kordel zum Aufhängen befestigen. Alternativ ziehen Sie die Kordel durch zwei Bohrlöcher in der Seitenwand. Alternativ können Sie mehrere Dosen nebeneinander in einem Holzrahmen neben- und übereinander legen. Kürzen Sie Bambus- oder Schilfrohre mit einer Gartenschere auf die Länge der Dose, und glätten sie deren Ränder mit Schleifpapier, damit sich die Wildbienen, die hier nisten sollen, nicht verletzen. Bedecken Sie den Boden mit Lehm oder Gips, und stecken Sie die Rohre so eng wie möglich nebeneinander hinein. Mit einer Abdeckung aus Maschendraht können Sie die Bienenhotels vor Vögeln schützen. Tipp: Gestalten Sie die Dose gemeinsam mit Ihren Kindern als Biene. Lackieren Sie dafür die Dose schwarz-gelb, kleben sie dunkle Knöpfe als Augen auf das geschlossene Ende und auf den „Rücken“ der Dose Flügel, die Sie aus einer PET-Flasche herausschneiden.
Blumenbeet aus einem alten Polsterstuhl
Entfernen Sie das Sitzpolster. Schneiden Sie dann aus Maschendraht ein Quadrat, das etwas größer ist als die ursprüngliche Sitzfläche. Stülpen Sie den Draht hinein, sodass eine Mulde entsteht. Dann legen Sie Teichfolie in derselben Größe darüber und tackern oder nageln die Folie zusammen mit dem Draht an den Sitzflächenrändern fest. Bohren Sie mit einem Schraubenzieher ein paar Löcher durch die Folie, damit Wasser abfließen kann. Dann füllen Sie die Kuhle erst mit einer Schicht Kieselsteinen und einer Schicht Blumenerde auf und bepflanzen Sie.
Wasserschlauchhalter aus Alufelgen
Schrauben Sie die Alufelgen entweder direkt mit Schrauben an einer Wand an, oder befestigen Sie Winkeleisen an der Wand, auf denen Sie die Felge aufhängen können. Wie lang die Schrauben sein sollten, hängt vom Gewicht der Felge und der Länge Ihres Gartenschlauchs ab – befragen Sie dazu am besten einen Baumarkt-Mitarbeiter. Übrigens punktet der Schlauchhalter gleich doppelt in puncto Nachhaltigkeit: Denn Gartenschläuche, die nach dem Gebrauch ordentlich aufgewickelt werden, halten länger.
Gummistiefel als Blumenbeet
Bohren Sie als Erstes Löcher durch die Sohle der Gummistiefel, damit Wasser abfließen kann. Füllen Sie danach die Stiefel erst mit Kieselsteinen und dann mit Blumenerde auf. Danach können Sie sie bepflanzen. Sie können die Stiefel in einem Beet oder auf einer wasserdichten Bank abstellen – oder an einer Wand aufhängen. Im letzteren Fall bohren Sie ein Loch in den oberen Rand des Stiefels und ziehen dann eine Kordel hindurch, die von innen verknoten. Mit der so entstandenen Schlaufe können Sie die Stiefel an einem Wandhaken aufhängen.
Tischlampe als Solarbeleuchtung
Entfernen Sie das Elektrokabel, indem Sie den Stecker abschneiden, das Kabel durch den Lampenfuß nach oben herausziehen und unterhalb der Fassung für die Glühbirne abschneiden. Setzen Sie die Fassung wieder ein und legen Sie ein flaches Solarmodul auf die Querstangen, die den Lampenschirm halten. Geeignet sind beispielsweise Solarleuchten, die eigentlich als Bodenleuchte oder als Ersatz für eine Solar-Hängelaterne gedacht sind. Wenn es zu wackelig wird, können Sie mit einem Metallring aus dem Baumarkt den Radius der Auflagefläche anpassen.
