hallo nachbar Navigation
Suche

    Nachhaltig grillen: Holzkohle, Gas oder Elektro?

    Unter freiem Himmel leckeres Fleisch und Gemüse grillen – an lauen Sommerabenden ist das eine der beliebtesten Beschäftigungen vieler Menschen. Immerhin kommen wir hier mit Freunden und Familie zusammen, genießen gemeinsam und haben eine schöne Zeit. Aber wie grillt man am nachhaltigsten: mit Holzkohle-, Gas- oder Elektrogrill?

    © 2017 Simon Kadula/Shutterstock

    Holzkohlegrill: Tolles Aroma, schlechte Öko-Bilanz

    Dutch Oven auf einem Holzkohlegrill

    Holzkohlegrills sind für viele Menschen der Inbegriff des Grillens. Allerdings – das haben Sie sich vielleicht schon gedacht – fällt ihre Ökobilanz eher mau aus.

    Für eine Tonne Holzkohle werden rund 3,5 Tonnen trockenes Holz benötigt. Manchmal wird dafür auch Tropenholz aus Ländern verwendet, die stark von Entwaldung betroffen sind – ohne, dass dies klar auf der Verpackung zu erkennen wäre. Obendrein setzt die Verbrennung der Holzkohle beim Grillen auch noch CO2 und andere Schadstoffe wie Kohlenmonoxid frei. Nicht zuletzt ist die Effizienz bei der Wärmeerzeugung relativ gering, was bedeutet, dass mehr Brennstoff für die gleiche Menge an gegrilltem Essen benötigt wird als bei anderen Grillmethoden.

    Allerdings lässt es sich nicht abstreiten: Der rauchige Geschmack verleiht Fleisch, Fisch, Gemüse (und auch Obst) ein herrlich rauchiges Aroma. Wir empfehlen daher: Achten Sie beim Kauf auf Produkte aus heimischen Hölzern mit einem Naturland- oder FSC-Siegel. Und versuchen Sie, möglichst effizient zu grillen: Grills mit Deckel halten die Hitze besser, zudem lassen sich oft nach dem Abkühlen noch Kohlestücke im Grill, die wieder verwendet werden können.

    Gasgrill: Sauber und effizient

    Ein Mann legt Grillgut auf einen Gasgrill auf.

    Wer gern viel grillt und eine umweltfreundlichere Alternative zur Holzkohle sucht, stößt schnell auf den Gasgrill. Sein Vorteil ist vor allem die saubere Verbrennung: Die meisten Gasgrills werden mit Propan oder Erdgas betrieben, was wenig Partikelemissionen und Asche erzeugt.

    Gasgrills sind auch effizienter in der Wärmeverteilung und Wärmekontrolle als Holzkohle, was den Brennstoffverbrauch minimiert. Wie viel Gas Sie verbrauchen, hängt von der Leistung Ihres Gasgrills ab, die in Kilowatt (kW) angegeben wird. Der durchschnittliche Verbrauch bei 1 kW liegt bei 100 Gramm Gas pro Stunde. Ein Grill mit 12 kW verbraucht bei Vollauslastung also ungefähr 1,2 Kilogramm Gas pro Stunde.

    Allerdings ist Gas ein fossiler und darum nicht vollkommen nachhaltiger Brennstoff.

    Elektrogrill: Umweltfreundlich, aber wenig mobil

    Grillgut auf einem Elektrogrill

    Elektrogrills sind, wenig überraschend, die umweltfreundlichste Option unter den drei Grillmethoden. Das gilt besonders, wenn der Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. Zudem erzeugen sie beim Grillen keine direkten Emissionen. Auch ihre Wärmeeffizienz ist hoch, sogar deutlich höher als die von Gasgrills. Abhängig von der Leistung des Geräts verbraucht ein Elektrogrill im Schnitt 1.200 bis 2.400 Watt. Natürlich hängt der genaue Verbrauch auch davon ab, wie oft Sie ihn nutzen und wie lange er jeweils im Einsatz ist.

    Elektrogrills punkten zusätzlich dadurch, dass sie weitestgehend rauch- und dunstfrei arbeiten. Dadurch können Sie sie auch im Innenbereich verwenden und stören beim Grillen auf dem Balkon die Nachbarn nicht durch Geruchsbelästigung. Der große Nachteil: Elektrogrills müssen immer an eine Stromquelle angeschlossen sein. Dadurch sind sie wenig mobil und können zu unsicheren Kabel-Konstruktionen im Außenbereich führen.

    Grillen auf dem Balkon: Ein Streitthema

    Sie leben in einem Mehrfamilienhaus oder besitzen eine Terrasse, die sich nah am Grundstück des Nachbarn befindet? Dann kann Grillen zum Streitthema werden, vor allem durch Geruchs- und Lärmbelästigung. Allgemein gültige, gesetzliche Vorgaben, wie oft Nachbarn grillen dürfen, gibt es bislang nicht. In einem Mietverhältnis darf der Vermieter das Grillen auf dem Balkon oder der Terrasse allerdings gänzlich verbieten.

    Um eventuellen Streitigkeiten mit Nachbarn vorzubeugen, geben Sie ihnen am besten zwei Tage vor Ihrer Grillparty Bescheid und holen sich so deren Segen für die Feier ab. Dann drohen auch keine unangenehmen Konsequenzen.

    Fazit: Hauptsache, es schmeckt!

    Ein Sommer ohne Grillparty mit Familie und Freunden? Undenkbar! Wer nur ab und zu grillen will, muss sich den Spaß und das rauchige Aroma eines Holzkohlegrills nicht verderben lassen. Auf Dauer kann der Geruch, der beim Verbrennen der Kohle entsteht, aber auch Nachbarn stören – und die Grillkohle summiert sich irgendwann ganz schön auf.

    Für alle, die häufiger im Garten sitzen und grillen wollen, bieten sich deswegen Lösungen mit Gas oder Strom an. Die zeigen sich nicht nur umweltfreundlicher, sondern auf Dauer auch kostengünstiger. Besonders nachhaltig ist der Elektrogrill, vor allem, wenn er mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen gespeist wird. Wer also aufs Raucharoma verzichten kann, trifft hiermit sicher die beste Wahl.

    nach oben