Künstliche Intelligenz ist eigentlich keine besonders neue Technik. Den Begriff und die Abkürzung „KI“ gibt es bereits seit 1956. 1966 wurde der erste Chatbot gebaut, und sechs Jahre später kam sie zum ersten Mal in der medizinischen Wissenschaft zum Einsatz. Aus dem Schattendasein trat KI als Steven Spielberg 2001 einen Spielfilm über die zukunftsweisende Technik drehte („A. I. – Künstliche Intelligenz“). Und doch hat es noch einmal gut 20 Jahre gebraucht, bis erste Anwendungen nun die breite Masse erobern. Wie man gratis verschiedene Anwendungen ausprobieren kann, zeigt hallonachbar.de an folgenden fünf Beispielen:
ChatGPT: Texte im Handumdrehen
Die bislang berühmteste aller KI-Anwendungen ist eine kleine, aber feine Wundertüte. Nach der Registrierung auf der Website von Entwickler OpenAI, kann man sofort loslegen. Über das Dialogfenster schreibt man einen sogenannten „Prompt“, also Schlagwörter oder ganze Sätze, die einem Befehl gleichen. Zum Beispiel: „Schreibe ein Kindermärchen von 5.000 Zeichen Länge. Die Heldin heißt Lena und lebt im Wald. Sie muss eine böse Hexe besiegen und ihren kranken Großvater retten“. Innerhalb von Sekunden wird automatisch ein Textvorschlag erstellt. Das gleiche Prozedere lässt sich auf viele andere Textformen anwenden: Ob Geburtstagsrede, Kochrezept, Essay, Inhaltsangabe oder Erklärtext, die Ergebnisse sind mitunter verblüffend. Seit Mitte März ist auch der neue Standard ChatGPT-4 nutzbar, der noch bessere Ergebnisse erzielen soll. Einziger Haken: Die generierten Texte zeigen keine ursprünglichen Quellen an.
Neuroflash: Die deutsche Alternative
Bing: Die (künstlich) intelligente Suchmaschine
Gegenüber der Weltmacht Google führte die Suchmaschine von Microsoft bislang eher ein Schattendasein. Seitdem Bill Gates & Co. aber KI-Anwendungen im Frühjahr 2023 integriert haben, ist das Wettrennen neu eröffnet. Am besten formuliert man eine Frage und schreibt diese in das Bing-Suchfenster, etwa „Wie funktioniert eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?“ Neben den üblichen Top-Treffern öffnet sich auf der rechten Seite das Dialogfenster des Bing-Chatbots. Nach der Registrierung schreibt die KI automatisch übersichtliche Erklärtexte. Der Unterschied zu ChatGPT: Bing verweist stets auf die Quellen, woher sich die Informationen beziehen.
Midjourney: Bunte Bilderwelten ohne Ende
„Erstelle ein Ölgemälde mit einem Basketballspieler, der durch das Universum fliegt“. Nein, Sie werden kein echtes Ölgemälde bekommen, aber dafür ein digital erstelltes Bild, das aussieht wie ein Ölgemälde. Die Anwendung von Midjourney gibt es zwar erst in der Betaversion (Stand: Mitte März 2023), erzeugt aber trotzdem beeindruckende Bilderwelten. Wie bei anderen KI-Anwendungen werden gesammelte Daten in Sekundenbruchteilen zusammengesetzt, um etwas Neues zu erschaffen. Auch hier ist eine Gratis-Registrierung notwendig, danach kann man etwa individuelle Motive für Gruß- oder Geburtstagskarten sowie Einladungen generieren.