Lutz Richter (40, Schaltmeister Gas, links im Bild) und Stephan Poppenga (30, Schaltmeister Netz) arbeiten in den EWE NETZ-Netzleitstellen für Strom und Gas in Oldenburg. Beide sind EWE-Eigengewächse; sie sind mit 16 bzw. 17 Jahren in die Lehre gegangen - und dem Konzern seitdem treu geblieben. Stephan Poppenga: "Ich möchte hier bis zum Ruhestand bleiben, das steht für mich fest."
8:00 Uhr: Alles unter Kontrolle am frühen Morgen
Auf den ersten Blick sieht es hier aus wie in einem Fluglotsenturm. Auf mehr als 300 Quadratmetern, spartanisch möbliert, sind an jedem Arbeitsplatz sechs Bildschirme aufgestellt. Im Erdgeschoss der EWE NETZ-Netzleitstelle für Strom haben Stephan Poppenga und seine Kollegen eine perfekte Übersicht der verschiedenen Betriebsbereiche, die EWE NETZ mit Strom versorgt. Von hier kontrolliert der 30-Jährige, ob zwischen Umspannwerken und Ortsnetzstationen alles funktioniert und die Versorgung für die Bevölkerung reibungslos klappt. Kommt es zu einer Störung mit Versorgungsunterbrechung, koordiniert er von hier aus den Einsatz von Mitarbeitern im Bereitschaftsdienst, um die Versorgung der Kunden möglichst schnell wiederherzustellen.
11 Uhr: Gasspeicher gut gefüllt?
Lutz Richter sitzt ein Stockwerk höher in der Netzleitstelle Gas. Von seinem Arbeitsplatz kontrolliert und überwacht er die Mengen in den vier EWE-Gasspeichern in Rüdersdorf, Huntorf, Nüttermoor und Jemgum. „Am Anfang wusste ich nicht, wie ich hier den Überblick behalten soll, mittlerweile ist ganz viel Routine dabei“, sagt der 40-Jährige. Seit 2011 ist er Schaltmeister oder „Dispatcher“, wie es in der Gasbranche korrekt heißt.
15 Uhr: Übergabe am Nachmittag
Zurück im Erdgeschoss: Stephan Poppenga macht mit Kollege Michael Holler die Übergabe für den Spätdienst, die Netzleitstellen sind 24 Stunden, sieben Tage die Woche besetzt. Signalleuchten an der Decke weisen auf Ereignisse im Netz hin, wie etwa unerwartet hohe Strom- oder Spannungswerte oder aber auch gestörte Kommunikationsverbindungen zu erneuerbaren Energien. Heute gab es noch keine kritischen Alarmierungen. EWE NETZ ist bundesweiter Spitzenreiter beim sogenannten SAIDI-Index der Bundesnetzagentur, der die Versorgungsunterbrechungen der Netzbetreiber dokumentiert: „Wir haben statistisch nur etwa dreieinhalb Minuten Stromausfall pro Kopf im Jahr in unserem gesamten Versorgungsgebiet“, sagt Stephan Poppenga. Ein Grund: Alle Leitungen verlaufen unterirdisch, sind somit extrem robust, komplett wetterunabhängig und kaum störanfällig.