Besonders deutlich wurde das bei Projekten wie dem Jugendmediencamp Nordwest, den Storkower Lesenächten oder dem „Theater für Demokratie“. Bei der Förderung durch die EWE Stiftung geht es nicht nur um eine finanzielle Unterstützung, vielmehr ist das Ziel, Menschen zu befähigen, Ideen zum Leben zu erwecken und gemeinsam eine lebenswerte Zukunft zu gestalten.
Demokratiebildung als zentrales Anliegen
Ein Schwerpunkt der Stiftungsarbeit lag 2024 auf der Demokratiebildung. Ganze 60 von 154 geförderten Projekten widmeten sich diesem Thema – ein deutliches Signal gegen Polarisierung, Falschinformationen und gesellschaftliche Spaltung. „Gerade im ländlichen Raum ist Demokratieförderung wichtig, da dort die Angebote oft fehlen“, betont Ulla Bergen, stellvertretende Vorsitzende des Stiftungsrats. „Es gibt viele junge Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen – da braucht es Angebote, die alle einbinden.“
Kulturelle Vielfalt und MINT-Förderung im Fokus
Die EWE Stiftung setzt gezielt auf Vielfalt in der Projektlandschaft: 58 Prozent der Mittel flossen 2024 in den Bereich Kunst und Kultur, 36 Prozent in Bildung und Erziehung. Wissenschaftsprojekte machten 4 Prozent aus, während der neue Förderschwerpunkt Umwelt- und Naturschutz mit 2 Prozent noch am Anfang steht. Für 2025 möchte die Stiftung diesen Bereich weiter ausbauen, wie auch die MINT-Förderung, also die Unterstützung von Projekten in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
„Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir mehr Projekte aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Klima und MINT fördern können“, erklärt Manfred Wolf, Vorsitzender des Stiftungsrats. Gerade in diesem Bereich sieht er noch sehr viel Bildungs- und Förderungsbedarf. Derzeit beantragen vor allem Projekte aus dem Bereich Kunst und Kultur Förderungen. Ziel der Stiftung ist es, in den kommenden Jahren die Förderung im Bereich Umweltschutz und MINT nachhaltig zu erhöhen. Manfred Wolf ergänzt: „Eines der hervorragendsten Projekte in diesem Bereich haben wir bereits 2023 gefördert. Darin wurde ein außerschulischer Lehrraum geschaffen, in dem etwa 2.500 Schüler betreut und gefördert wurden.“ Solche Projekte möchte die Stiftung künftig gerne häufiger unterstützen.
Diesen Weg kann auch Ulla Bergen bestätigten. „Mein Lieblingsprojekt 2024 war ein MINT-Programm, das nicht nur begabte, sondern ganz gezielt auch bildungsfernere Kinder fördert“, so die stellvertretende Stiftungsratsvorsitzende. „Uns geht es darum, nachhaltige Wirkung zu erzielen – keine einmaligen Events, sondern Projekte, die langfristig etwas verändern.“
Neue Perspektiven durch den Zukunftsbeirat
Seit August 2024 unterstützt ein „Zukunftsbeirat“ die Förderentscheidungen der Stiftung. Das Gremium aus sechs dual Studierenden des EWE-Konzerns bringt junge Sichtweisen in die Projektbewertung ein. „Wir freuen uns, unserer Generation eine Stimme geben zu können“, sagt Malin Gedert, Mitglied des Beirats. Ihre Kollegin Tomke Marks ergänzt: „Ich finde es wichtig, Initiativen zu unterstützen, die das Gemeinschaftsgefühl stärken und die Gesellschaft voranbringen.“
Diese Impulse sind für die Stiftung besonders wertvoll. Vorstandsvorsitzende Vera Weidemann sieht darin eine Chance, die Förderung passgenauer zu gestalten: „Mit unserem Zukunftsbeirat stärken wir die Beteiligung junger Menschen und fördern demokratische Strukturen – auch innerhalb des Konzerns.“
Auszeichnungen und Jubiläen: Sichtbarkeit für Engagement
Auch auf der Auszeichnungsebene war 2024 ein besonderes Jahr: Neben dem etablierten „Helene-Lange-Preis“ für Frauen in der Wissenschaft und dem „Klaus-von-Klitzing-Preis“ für herausragende Lehrkräfte wurde anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Stiftung ein Sonderpreis für Grundschullehrkräfte ins Leben gerufen. Die Preisträgerin Mareike Kölpin aus der Wesermarsch überzeugte durch ihr Engagement für naturwissenschaftliche Frühbildung – ein Bereich, dem die Stiftung weiterhin besondere Aufmerksamkeit schenken will.
Ein starkes Fundament: Regionale Verankerung und Gemeinwohlorientierung
Die EWE Stiftung ist tief in ihrer Region verwurzelt – sowohl geografisch als auch ideell. „Deshalb fühlen wir uns direkt der Bevölkerung verpflichtet“, erklärt Ulla Bergen. „Die Stiftung soll unabhängig von wirtschaftlichen Interessen das Gemeinwohl stärken und als verlässliche Förderin wahrgenommen werden.“
Diese Haltung zeigt sich auch in der Vergabepraxis: Gefördert werden ausschließlich gemeinnützige Projekte mit breitem Wirkungskreis. Für Manfred Wolf beteiligen sich jedoch noch zu wenige Schulen aus der Region. „Es könnten sich noch mehr Schulen einbringen.“ Diese sind die erste direkte Anlaufstelle, um Kinder und Jugendliche zu erreichen und gezielt zu fördern.
Ausblick 2025: MINT und Umweltbildung im Mittelpunkt
Mit Blick auf das laufende Jahr richtet die EWE Stiftung ihren Fokus verstärkt auf MINT- und Umweltbildung. Die Themen Nachhaltigkeit, Klimaschutz und digitale Kompetenzen sollen noch stärker gefördert werden – sowohl über klassische Projektförderung als auch durch eigene Veranstaltungen.
Die Einladung zur Antragstellung bleibt jedoch für alle offen: Gemeinnützige Initiativen aus den genannten Bereichen sind aufgerufen, sich mit kreativen und wirkungsvollen Ideen zu bewerben. „Wir vergeben keine Dauerförderungen, sondern setzen auf neue Impulse und innovative Ansätze.“, erläutert Ulla Bergen. Informationen und Formulare gibt es unter www.ewe-stiftung.de/foerderantrag.
Die EWE Stiftung blickt auf ein Jahr voller starker Projekte und wirksamer Impulse zurück. Mit einem klaren Wertekompass, regionaler Verankerung und einem offenen Ohr für neue Perspektiven stärkt sie das gesellschaftliche Miteinander. Oder, wie Ulla Bergen es zusammenfasst: „Für uns ist kulturelle Vielfalt völlig normal – und genau diese Vielfalt wollen wir fördern und leben“.