Im Jahr 2021 wird Elektromobilität immer mehr an Bedeutung gewinnen. In den vergangenen Jahren oft noch von Kritikern als Nischenthema abgetan, hat sich die Situation auf deutschen Straßen so verändert, dass man an E-Fahrzeugen buchstäblich nicht mehr vorbeikommt. Ob im Pendlerbetrieb, als geräuschlose Taxi-Alternative in Großstädten sowie als E-Mobil oder E-Roller bei verschiedenen Car-Sharing-Anbietern, es gibt immer mehr Berührungspunkte für den Antrieb ohne CO2-Ausstoß. Einer der Pioniere in Sachen Technologie und Förderung ist Werner Harms von EWE GO. Er hat am Mobilitäts-Masterplan Ladeinfrastruktur des BMVI (Bundesministeriums für Verkehr und Infrastruktur) mitgeschrieben und kümmert sich unter anderem um den Ausbau von Schnelladestation in der Region.
Elektroautos: So sieht die Förderung in 2021 aus
Auf dem Auto-Gipfel im November 2020 wurden neue Förderwege von Politik und Wirtschaft beschlossen: Die Innovationsprämie (Umweltprämie) wird bis zum 2025 verlängert. Das bedeutet konkret:
- Bis zu 9.000 Euro Zuschuss für E-Autos
- Gestaffelte Fördersätze für Leasingautos
- Förderung der Wallboxen (private Ladesäulen) durch KfW-Bank, Länder und Kommunen
E-Autos bekommen eine Förderung von bis zu 9.000 Euro, Plug-in-Hybride werden bis zu 6.750 Euro subventioniert, jeweils auf den Listenpreis. Bei den Plug-in-Hybriden gelten für die Innovationsprämie allerdings die gleichen Regularien wie beim Umweltbonus: Sie werden nur gefördert, wenn diese ab 2022 eine Mindestreichweite von 60 Kilometer, ab 2025 von mindestens 80 Kilometer haben. Wasserstoffautos werden ebenfalls finanziell gefördert. Die Förderung kann man hier beantragen.
Werner Harms von EWE GO ist sich sicher, dass E-Autos in 2021 auf die Überholspur wechseln werden: „Ich finde die Fördersumme sehr angemessen. An der Höhe können wir sehen, dass die Kunden das Thema annehmen. Bislang gab es vielleicht noch ein paar Hemmschwellen für Autofahrer: der hohe Listenpreis und die Wartezeit für einen Neuwagen oder die Verfügbarkeit der Ladesäulen. Dies wird sich jetzt ändern.“
EWE GO: Ende 2021 soll es bis zu 200 Schnellladesäulen geben
Bei EWE GO gehört man zu den Elektromobilitätspionieren – nicht nur in der Region. Neben Ems-Weser-Elbe, treibt man bundesweit den Ausbau von öffentlicher und privater Ladeinfrastruktur voran. Vor allem die Schnellladestationen mit 150 kW-Leistung sollen weiter ausgebaut werden, aktuell gibt es davon etwa 80 Stück in der Region: „Bei einem 75 kWh-Batterien wäre die Ladezeit lediglich bei knapp einer Stunde – vorausgesetzt, der Akku wäre komplett leer. Wird die Ladestation nur von einem Auto genutzt, verkürzt kann sich die Wartezeit sogar auf die Hälfte verkürzen. Mit vollem Akku hat das E-Auto dann 350 bis 400 Kilometer Reichweite“, sagt Werner Harms. Mit EWE GO will die Anzahl der Schnellladestationen bis Ende 2021 auf einen dreistelligen Bereich vergrößern, „wenn wir es sogar schaffen sollten, mehr als 200 zu haben, dann wäre das richtig klasse. Das ist aber auch immer witterungsabhängig.“
Neue E-Auto-Modelle in 2021
Aktuell gibt sind knapp 75 verschiedene Elektroautomodelle auf deutschen Straßen unterwegs. Nach dem Willen der Autoindustrie soll sich diese Zahl bis Ende 2023 verdoppeln. Bereits jetzt sieht man verschiedene Modelle, zu den populärsten gehören Nissan Leaf, BMW i3, VW ID3 oder Renault Zoe. Ob Kleinstwagen, Luxus-SUV oder Nutzfahrzeug, der Markt steht unter Strom. Einige Beispiele sind Volvo XC20, Dacia Spring, Renault Mégane SUV, Smart Formore, Nissan Ariya, Lucid Air oder Cupra el-Born. Werner Harms: „Je mehr Leute Elektroautos nutzen, desto mehr werden auf das Thema aufmerksam. Auch die Angst vor der geringen Reichweite ist eigentlich unbegründet: Gemessen an den Bedürfnissen der Menschen, erfüllen Elektroautos ihren Zweck absolut. Es ist eher eine psychologische und keine technische Hemmschwelle.“