Smarte Lampen: Kaum energieeffizienter als herkömmliche LEDs
Smarte Beleuchtungssysteme werben damit, besonders energiesparend zu sein. Die Hersteller neigen allerdings dazu, ihre modernen LED-Leuchten mit althergebrachten Glühbirnen zu vergleichen. So betrachtet stimmt die Behauptung auch.
Allerdings ist die Energieeffizienzklasse der smarten Leuchten nicht höher als die herkömmlicher LED-Birnen.
Der größte Sparfaktor dürfte in der Dimmbarkeit liegen: Wer seine Leuchten auf 70 % ihrer eigentlichen Leuchtkraft dimmt, kann bis zu 50 % der benötigten Energie sparen. Das funktioniert aber auch mit nicht-smarten Birnen.
Der Vorteil der smarten Lampen: Sie lassen sich jederzeit und von überall aus per Smartphone und App steuern. So lässt man nie unbeabsichtigt das Licht brennen, wenn man das Haus verlässt.
Fazit: Wer dazu tendiert, das Licht beim Verlassen des Hauses anzulassen, profitiert von smarten Lampen, die sich im Nachhinein per Smartphone ausschalten lassen. Wer das Licht dagegen immer zuverlässig ausschaltet, kann auch auf herkömmliche LED-Leuchten mit Dimmfunktion zurückgreifen.
Smarte Thermostate: Mal mehr, mal weniger Heizkosten sparen
Smarte Thermostate versprechen, je nach Modell, eine Heizkostenersparnis von bis zu 30 %. Natürlich kommt es dabei auch auf Faktoren wie Dämmung und Größe der beheizten Räume an. Tatsächlich können Sie mit smarten Thermostaten aber Heizkosten sparen – wie viel, kommt aufs Modell an.
Grundsätzlich funktionieren smarte Thermostate mit allen Heizkörpertypen. Allerdings sind sie nicht überall sinnvoll. Bei alten, gusseisernen Rippenheizungen etwa speichert der Heizkörper Energie und gibt auch dann noch Wärme ab, wenn gar kein heißes Wasser mehr durch ihn fließt. Das kann dazu führen, dass der smarte Thermostat die Umgebungstemperatur falsch einschätzt und sich entsprechend falsch einstellt.
Auf dem Markt gibt es einige Hersteller, deren smarte Thermostate per App mit dem Smartphone gesteuert werden können. Manuelles Drehen entfällt, die Thermostate lassen sich am Handy oder über Smart Speaker per Alexa oder Siri einstellen.
Premium-Modelle erkennen zudem von selbst, ob jemand zu Hause ist, ob ein Fenster offensteht oder inwiefern sich die Raumtemperatur ändert. Entsprechend passen sie automatisch die Heizleistung an – meist auf eine Gradzahl, die Sie vorab festgelegt haben. Hier können Sie tatsächlich Heizkosten sparen, denn die Thermostate reagieren automatisch und sind permanent in Betrieb – während die meisten Menschen viel zu selten die Heizleistung manuell anpassen.
Fazit: Smarte Thermostate können helfen, Heizkosten einzusparen. Allerdings sind Premium-Modelle nicht gerade günstig – und bei alten Heizkörpern arbeiten sie oft ungenau. Am meisten vom Sparpotenzial profitieren alle, die ein Haus neu bauen oder ihren Bestand energetisch sanieren. Bei allen anderen könnte die Heizkostenersparnis eher gering ausfallen.
Saugroboter: Automatisch, praktisch, stromsparend?
Die Wohnung oder das Haus saugen ist meist langwierig und anstrengend. Wer die ungeliebte Hausarbeit outsourcen möchte, kann auf einen Saugroboter zurückgreifen. Der smarte Helfer lässt sich über das Smartphone einrichten und übernimmt das Saugen automatisch. Dabei soll er effizienter arbeiten als ein traditioneller Staubsauger.
Das ist zumindest teilweise richtig. Durch intelligente Raumerkennung stellt der Roboter eine effiziente Routenplanung zusammen. Saubere Stellen reinigt er meist nicht unnötig. Außerdem lassen sich die meisten Modelle im Energiesparmodus betreiben. So verbrauchen sie im Schnitt nur 16 Kilowattstunden Strom im Jahr – herkömmliche Handstaubsauger kommen dagegen auf durchschnittlich 78 Kilowattstunden.
Allerdings fällt die Saugleistung des Roboters je nach Verschmutzungsgrad eher schwach aus, besonders in Haushalten mit Kindern und Tierhaaren. Saugt der Roboter größere Flächen oder ganze Häuser, muss er öfter und länger in Betrieb sein, was seinen Stromverbrauch wiederum erhöht.
Fazit: Ein Saugroboter kann energiesparend funktionieren, ist aber nicht für jeden Haushalt die richtige Wahl. Wer ein großes Haus oder Haustiere besitzt, wird mit der Saugleistung meist nicht zufrieden sein und den Roboter deswegen öfter laufen lassen. Dadurch verbraucht er meist genauso viel Energie wie ein herkömmlicher Staubsauger. In kleineren Haushalten ohne Tierhaare dürfte der Roboter allerdings gut ankommen und durchaus Strom sparen.
Smarter Kühlschrank: Energiesparen geht auch analog
Moderne smarte Kühlschränke sind mit einer Internetverbindung ausgestattet, die durchaus Vorteile mit sich bringt. Manche Modelle können sogar den Kühlschrankinhalt überwachen und über eine App ans Smartphone weitergeben. So vermeidet man unnötige Einkäufe, was zu weniger Lebensmittelverschwendung führen kann. Definitiv ein Pluspunkt für die Umwelt.
Beim Stromsparen zeigt sich das Smart-Home-Gerät allerdings nicht besser als herkömmliche moderne Kühlschränke. Diese besitzen mittlerweile alle Sensoren, die die Innentemperatur des Geräts möglichst effizient regulieren. Einige Modelle erkennen, wann die Tür geöffnet wird und wie oft – und passen die Kühlleistung entsprechend an. Das kann durchaus zur Reduzierung des Stromverbrauchs beitragen. Das Gerät muss dazu nicht smart sein, sondern einfach modern.
Fazit: Wer seinen Kühlschrankinhalt immer per Smartphone im Blick halten will, für den ist ein smarter Kühlschrank die richtige Wahl. Wer dagegen lediglich ein Gerät mit guter Energieeffizienz nutzen möchte, ist mit einem analogen, modernen Modell genauso gut bedient.
Smarte Bewässerung: Automatisch Gießen und Wasser sparen?
Auch der heimische Garten kann schnell und einfach ein Teil des Smart Home werden. Smarte Bewässerungssysteme versprechen sattes Grün bei gleichzeitigem Wassersparen. Viele Anlagen nutzen Sensoren im Boden, um den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu analysieren. Sie bewässern also nicht, wenn es nicht sein muss. Das schützt die Pflanzen vor Überwässerung und Wurzelfäule und spart gleichzeitig Wasser.
Gegenüber herkömmlichen Bewässerungssystemen ist das von Vorteil: Durch die Verbindung zum Smartphone gleichen die Bodensensoren ihre Analyse mit Wetterdaten ab. Soll es zum Beispiel später am Tag regnen, verzichtet das System aufs Bewässern. Die Wassermenge wird zudem an kühleren Tagen automatisch heruntergefahren. Ein analoges System verbraucht hier tatsächlich mehr Wasser. Wer einen großen Garten hat, kann durch smarte Geräte entsprechend sparen.
Fazit: Wer einen großen Garten hat und sich durch den Kopf gehen lässt, ein automatisches Bewässerungssystem anzuschaffen, ist mit einem smarten System gut beraten. Das Potenzial, Wasser und entsprechend Kosten zu sparen, ist hoch. Wer dagegen einen kleinen Garten hat und vielleicht sogar noch Regenwasser zum Gießen sammelt, hat keinen Bedarf an einem extra smarten System.