Zu Hause zu arbeiten mag für viele ein wahr gewordener Traum sein. Endlich nicht mehr morgens im Stau stehen oder in der Bahn sitzen, mehr Zeit haben und flexibel den Tag einteilen. Doch das kann langfristig in Form einer höheren Stromrechnung zu Buche schlagen. Denn der Rechner läuft den ganzen Tag, das Klimagerät oder unter Umständen die Heizung werden mehr beansprucht, das Licht brennt länger und in der Küche wird wieder mehr gekocht. hallonachbar.de gibt elf Tipps, mit denen sich der Stromverbrauch trotzdem im Zaum halten lässt.
1. Volle Kanne!
Kaffee ist das Lebenselixier für den Schreibtischjob. Sich im Heim-Büro ständig eine frische Tasse aufzubrühen oder den ganzen Tag die Kaffeemaschine samt Wärmeplatte laufen zu lassen, ist allerdings das Gegenteil einer Energiesparmaßnahme. Besser ist es, einmal zu kochen und dann zur Thermoskanne zu greifen. Gute Modelle halten Getränke über Stunden heiß – und das vollkommen energieneutral.
2. Laptop statt Desktop-PC
Wer Laptop statt PC nutzt, kann je nach Modell den Stromverbrauch um zwei Drittel senken. Und auch dann lässt sich der Stromverbrauch über die Energiesparfunktion weiter optimieren. Wer nicht immer alle Programme offen hat und zusätzlich die Bildschirmhelligkeit manuell anpasst, hat noch mehr getan. Es lohnt sich übrigens, auch für kurze Pausen den Rechner in den Ruhezustand zu versetzen.
3. Bildschirmschoner schont nicht den Verbrauch
Wer keinen Laptop zur Verfügung hat, sollte vor allem mit dem Bildschirm Strom sparen. Dieser lässt sich jederzeit komplett ausschalten, ohne Datenverlust befürchten zu müssen. Außerdem, und das gilt auch für Notebooks, sind Bildschirmschoner wahre Stromfresser, da sie den Bildschirm voll aktiv halten, obwohl er nicht genutzt wird. Man kann sie in den Einstellungen deaktivieren.
4. Sammeldrucke
Natürlich: Immer nur das drucken, was unbedingt nötig ist. Um den Drucker dann so effizient wie möglich zu nutzen, sollten Druckaufträge gesammelt und dann auf einmal gedruckt werden. Ansonsten das Gerät vom Stromnetz trennen, um Stromverbrauch während des Stand-by-Modus zu vermeiden. Übrigens: Tintenstrahldrucker haben einen geringeren Stromverbrauch als Laserdrucker.
5. Das gute Schreibtischlicht
Am besten ist es natürlich, seinen Arbeitsplatz nahe an einem Fenster zu platzieren, um weniger künstliche Beleuchtung zu benötigen. Und wenn die Schreibtischlampe angeknipst wird, dann steckt in ihr im Idealfall eine Energiespar- oder LED-Lampe. Übrigens: Wer abends noch Dringendes zu erledigen hat, kann bei gutem Schreibtischlicht auf das Deckenlicht verzichten.
6. Feierabend auch für die Gerätschaften
Moderne, leistungsstarke WLAN-Router haben sich zu regelrechten Großverbrauchern im Haushalt gemausert. Es ist also eine gute Idee, ihn über Nacht auszuschalten. Das gleiche gilt für alle anderen Arbeitsgeräte, Dienst-Laptop, Firmen-Smartphone und -Tablet-PC sollten jetzt auch Feierabend haben. Das lässt sich gut mit einer ausschaltbaren Mehrfachsteckdose erledigen oder mit einer Zeitschaltuhr.
7. Fensterläden zu!
Während Büroräume oft klimatisiert sind, kann es während der Sommermonate im Homeoffice ganz schön warm werden. Statt jetzt den Ventilator anzuwerfen oder gar stromfressende mobile Klimaanlagen, macht man es am besten wie die Spanier: Vorhänge oder noch besser Fensterläden schon morgen schließen, das hält die direkte Sonneneinstrahlung ab. Zur Erfrischung kann man Nacken und Stirn mit einem kalten Wachlappen befeuchten.
8. Lecker kochen
Die Kantine hat geschlossen, also ran an den Herd. Klug ist, wer gleich eine größere Portion kocht, so muss der Mittagstisch am nächsten Tag nur aufgewärmt werden. Stromsparen geht auch im Detail, zum Beispiel mit solarbetrieben Küchenhelfer wie Digitalwaage oder Milchaufschäumer. Übrigens: Ein guter Energiesparer ist auch der klassische Schnellkochtopf. Mehr Tipps für Energiesparen in der Küche gibt es hier.
9. Digitale Freizeit
Während Sportvereine und Kinos im Sommer 2020 langsam wieder öffnen, bleiben Theater und Konzerthäuser nach wie vor geschlossen. Also gibt es zum Feierabend gerne Unterhaltungselektronik. Aber Achtung: Spiele-Konsolen verbrauchen oft 50 Prozent mehr Strom als ein moderner Flachbild-TV. Und was Binge-Watching (exzessives und mehrstündiges Streamen) angeht: Die Nutzung von Netflix, Amazon Prime oder YouTube machen bereits 60 Prozent des Datenverbrauchs (inklusive hohem Stromanteil) im Internet aus. Deshalb bitte mit Bedacht Filme und Serien streamen.
10. Stromverbrauch im Blick behalten
Ruhig einmal pro Woche den Stromzähler ablesen. So hat man den aktuellen Verbrauch immer im Blick und kann gegebenenfalls weiter optimieren, bevor am Jahresende die Nachzahlung kommt. Um einzelne Stromfresser in Haus und Wohnung ausfindig zu machen, eignet sich Strommessgeräte, die es schon günstig im Baumarkt gibt.
11. Dauerheizen? Besser nicht!
Last but not least: Wenn im Herbst die Heizung wieder angeschmissen wird, soll es im Homeoffice natürlich gemütlich und warm sein. Doch wer dauerhaft heizt, steigert automatisch auch die Energiekosten. Nachts sollte die Temperatur im Arbeitsraum abgesenkt werden, zum Beispiel auf das Sternchensymbol am Thermostat. Regelmäßiges Stoßlüften sorgt zudem für besseres Raumklima, statt Fenster auf Dauerkipp. Vorhänge und geschlossene Türen sorgen ebenfalls dafür, dass Wärme im Raum bleibt und nicht entweicht.